Donnerstag, 13. November 2014

Flugblatt an die GPA-djp-VertreterInnen des Sozial- und Gesundheitsbereichs



Werte KollegInnen des WB 17 und WB 19!

Aktive Gehaltsverhandlungen statt Doppelabschluss!

Die kommenden Lohn und Gehaltserhöhungen der SWÖ/BAGS-Beschäftigten sind für 2015 – im Unterschied zu Caritas- und Diakonie-KV - mit „Verbraucherpreisindex plus 0,35“ fixiert. Damit ist eine Lohn- und Gehaltserhöhung zwischen 2,05 % bis 2,15 % fixiert. Wir bleiben damit eine Niedriglohnbrache. Für tausende KollegInnen, insbesondere Frauen in der Pflege und Betreuung, und die vielen Teilzeitbeschäftigten wird damit die Lebenssituation „Arm trotz Arbeit“ weiter einzementiert. Daher ist es unserer Meinung nach nötig, den Doppelabschluss vom letzten Jahr zurück zu nehmen und in neue, aktive Verhandlungen zu gehen.

Die wahrscheinliche KV- Erhöhung entspricht nicht den Kosten des täglichen Lebens

Der Verbraucherpreisindex ist nur bedingt relevant, wenn es um die Lebenskosten der ArbeitnehmerInnen geht. Zu recht schreibt die GPA-djp auf der Homepage, dass Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs im Vergleich zum Vorjahr um 2,4%, und die Mieten um 4,5%, gestiegen sind. Die AK-Wien geht davon aus, dass vom März 2013 bis März 2014 die Preise der 40 günstigsten Lebens- und Reinigungsmittel um 4,8% gestiegen sind. Im Klartext: Die KollegInnen, die auf Grund ihres Einkommens gezwungen sind, Billigmarken zu kaufen, sind von den Preissteigerungen besonders betroffen.

Sozial- und Gesundheitsbereich immer noch weit hinter dem Durchschnitt

Was wir brauchen würden ist ein erster Schritt zur Angleichung unserer Einkommen an den Durchschnittsverdienst. Der derzeitige Abschluss wird den Abstand zu den Durchschnittseinkommen festigen oder vergrößern. Dabei würden auch anderen ArbeitnehmerInnen ein wesentlich besserer Verdienst und größere Erhöhungen zu stehen.

Aktive und kämpferische KV-Runde 2014 notwendig …

Niemand außerhalb des Verhandlungsteams wurde zum Doppelabschluss befragt, auch viele VerhandlerInnen wurden am Tag der letzten Verhandlungen das erste Mal damit konfrontiert und hatten de facto keine Zeit, sich eine umfassende Meinung zu bilden. Viele Beschäftigte fühlen sich zu Recht überfahren.
Diese Situation zeigt, wie wichtig Urabstimmungen zu KV- Verhandlungsergebnissen sind. 
Die fehlende politische Auseinandersetzung um die KV-Erhöhung in den Betrieben führt zu Entsolidarisierung und Vereinzelung unsere Branche in verschiedenste Bereiche, Vereine und Firmen.
Nicht zufällig gibt es in unserer Branche viel BurnOut und häufigen Personalwechsel. Die Arbeits- und Einkommenssituation ist für viele KollegInnen extrem schwierig. Eine gemeinsame Kampagne für eine deutliche Erhöhung von mindestens 150 Euro hätte große Vorteile: Information und Debatten in den Betrieben würde die KollegInnen zusammen bringen. Gemeinsame Aktion auf der Strasse und im Betrieb würden die Solidarität untereinander stärken und unsere Kampfkraft erhöhen.   

Es ist an der Zeit, dass der Sozial- und Gesundheitsbereich aus der Rolle des Reagierens gegen Kürzungen und Einsparungen hin zu einem aktiven gewerkschaftlichen Eingreifen kommt, zu einem aktiven gemeinsamen Kampf für Verbesserungen der Arbeits- und Einkommenssituation!

Initiative „Wir sind sozial, aber nicht blöd“

sozialabernichtbloed@gmx.at * www.facebook.com/sozialabernichtbloed * sozialabernichtbloed.blogspot.co.at

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen