Donnerstag, 13. November 2014

Bericht Bundesausschuss des Wirtschaftsbereichs 17 in der GPA-djp



Auf der Sitzung des Bundesausschuss des Wirtschaftsbereichs 17 in der GPA-djp (das Gremium, das auch den BAGS-KV verhandelt) wurde der Antrag der Region Wien nach Lohn- und Gehaltsverhandlungen auch für 2015 abgelehnt.

Die Diskussion über den Antrag, welcher aus einer Initiative von „Sozial, aber nicht blöd“ entstand, war äußerst kontroversiell – doch auch wenn der Antrag abgelehnt wurde, war es schon ein Erfolg, dass doch längere Zeit über das Thema intensiv diskutiert wurde.

Was waren nun die Hauptpunkte der Diskussion?

Absurde Meinungen („neuerliche Verhandlung wäre ein Bruch von Vereinbarungen“) lösten sich mit ernstzunehmenden Gegenargumenten ab, die jedoch teilweise auch Ausrede-Charakter hatten:
-         Das Gehalt sei nicht das Wichtigste – es wird ja heuer das Rahmenrecht verhandelt, und den KollegInnen wären Arbeitsverdichtung, die Arbeitszeit etc. oft wichtiger als das Monetäre
-         Wenn wir als Gewerkschaft das Paket aufschnüren, könnten die Arbeitgeber auf die selbe Idee kommen
-         Der Doppelabschluss wäre einen Versuch wert gewesen, um auch mal andere Themen vorrangig behandeln zu können
-         Es sei kein Überdrüber-Abschluss, aber gut
-         Um gegen die ansteigende Armut in der Branche anzugehen, müsse man vorrangig gegen die Teilzeit vorgehen
-         Die Beschäftigten wären nicht mobilisierbar für schlagkräftige Proteste für höhere Löhne & Gehälter
-         Jetzt haben wenigstens alle (IST- und KV-Entgelte) die gleiche Erhöhung
-         Es schwäche das Verhandlungsgremium, wenn neu verhandelt wird.

Jene, die für den Antrag und somit für Lohn- und Gehaltsverhandlungen votierten, brachten folgende Argumente:
-         Eine der Begründungen für den Doppelabschluss, nämlich dass damit die Arbeit- und die Subventionsgeber sich damit darauf einstellen könnten wie viel zu zahlen ist, hat sich als tw. nichtig herausgestellt, da z.B. in Oberösterreich trotzdem schon angekündigt wurde, dass die Erhöhungen nicht zur Gänze abgegolten werden.
-         Jeder Abschluss, der nicht mind. 0,7% über der Inflationsrate liegt, führt durch die Lohnsteuer zu einem Reallohnverlust
-         Wir nehmen uns als Gewerkschaft massive Schlagkraft, da im Gegensatz zu Gehaltserhöhungen das Rahmenrecht schwer zu kommunizieren und dafür schwer zu mobilisieren ist
-         35% der Beschäftigten in unserer Branche verdienen unter der Armutsgrenze, eine massive Erhöhung ist notwendig

Auch ein Flugblatt von „Wir sind sozial, aber nicht blöd“ mit Argumenten für neue Verhandlungen wurde verteilt und ist unten zum Nachlesen.

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